Blogreihe: Körperreinigung, Pflege und Make-up

Willkommen zu Teil I der „Aber ja!-Blogreihe“

Wie in meinem vorherigen Post angekündigt, folgen in der nächsten Zeit Posts zur Vereinbarkeit von unserem Leben im materiellen Überfluss mit den Themen Tier- und Umweltschutz. Die Bereiche „Körperreinigung, Pflege und Make-up“ bilden den Einstieg und der Grund hierfür ist nicht einfach nur der, dass diese Kategorie zumeist gut aussieht und toll duftet, sondern weil ich leider feststellen musste, dass viele Menschen sich dem Ausmaß nicht bewusst sind.

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Gerade auf Dinge im Alltag sollte jede_r sensibilisiert sein! Wem ich die Schuld dafür gebe? Auf jeden Fall nicht der einzelnen Person. Es existiert keine solide Aufklärung hierüber. Ich möchte auch gar keine_n Schuldige_n finden, denn jede_r ist für sich selbst verantwortlich – also, fangen wir damit an:).

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Wir nutzen im alltäglichen Leben mehr Produkte als uns oft bewusst ist. Zähne putzen, Hände waschen, schminken, Haare pflegen…die Liste ist lang und voll; die Regale im Drogeriemarkt sind es noch mehr. Denkt allein an die Auswahl und Fülle der Bodylotions! Da haben wir verschiedene Preiskategorien, in jeder Kategorie mehrere Marken, die Marken führen Produkte für die unterschiedlichen Bedürfnisse und obendrein gibt es für die einzelnen Bedürfnislagen eine Auswahl an Gerüchen für unsere Präferenzen, wie die Haut riechen soll. Und das sind nur die Bodylotions. Verschiedene Kosmetikfirmen, die wiederum verschiedene Produkte führen, nehmen wir Mascara: Mascara, die Länge verspricht, Mascara, die Volumen verspricht, Mascara, die beides verspricht usw. Ihr seht, worauf ich hinaus will: Das eigene Bad kann individuell gefüllt werden und das ist eine großartige Sache.

Irgendwann kam für mich die Frage ins Spiel: Wer hält in der Testphase her, bevor die Produkte auf den Markt kommen? Dermatologisch getestet – welcher Schritt wird vorher getan? Schließlich dienen Tiere unfreiwillig in vielen anderen Branchen, z.B. in der Medizin, bevor das Ganze an den Menschen gebracht wird. LUSH wirbt mit „Fighting Animal Testing“ – ist das wahr und wenn ja, wer tut es noch? Mit der LUSH-Frage fing es bei mir an. Der Gedanke keimte, die Suche schritt voran und nun habe ich eine griffbereite Hersteller-Liste, die für meine Belange ausreicht:

  • dm Eigenmarken, z.B. alverde, Balea, p2
  • Rossmann Eigenmarken, z.B. Alterra, Rival de Loop, Lilibe
  • LUSH

Der klare Gewinner ist für mich immer noch LUSH, doch hier spielen persönliche Vorlieben herein. Für weitere Details empfehle ich euch, auf dieser Seite zu stöbern: http://www.kosmetik-vegan.de/tierversuche/ Dort findet ihr klare Positionen einzelner Firmen.

„Es erscheint mir absurd, dass es in Europa noch immer erlaubt ist, Kosmetika zu verkaufen, die an Tieren getestet wurde, wenn Tierversuche selbst verboten sind.“ [Roger Moore]

Ihr könnt euch zwischen den tierversuchsfreien Möglichkeiten noch immer nicht entscheiden? Verständlich! Doch hier ein simples Kriterium: Greift zur veganen Variante, denn auch wenn keine Tierversuche durchgeführt werden, so ist es oftmals schleierhaft, unter welchen Bedingungen die Tiere leben, die die tierischen Inhaltsstoffe für das Produkt geben. „Wird nicht an Tieren“ getestet heißt nicht, dass sie automatisch nicht unter unserem Kauf leiden.

Ein weiterer Pro-Punkt geht an Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen: Was wir unter der Dusche und am Waschbecken nutzen, das fließt unweigerlich in die Kanalisation. Die Umwelt wird massivst mit Chemie verunreinigt und auch wenn ein Base/Säuren-Ausgleich stattfindet und viel getan wird, damit das Wasser wieder genießbar wird – es ist ein Eingriff in die Natur und bedeutet enormen Aufwand. Und wer gibt dafür die Ressourcen? Ganz genau, die Welt um uns herum.

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Hier ein Motivationsschub: Auf diesem Bild seht ihr Produkte, die Favoriten abgelöst haben. Bevor ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe, habe ich sehr zufriedenstellende Produkte genutzt – leider waren diese nicht tierversuchsfrei. Bei einigen habe ich bereits beim ersten Versuch eine Alternative gefunden, bei anderen war der Weg länger. Und jetzt? Jetzt kann ich sagen, es hat sich gelohnt! (und ist zumeist schonender für den Geldbeutel) *unvollständig

Nach diesen groben, einfachen und dennoch so entscheidenden Wegen gibt es noch kleinere Dinge, auf die man achten kann und die in der Summe keinen geringen Effekt haben:

  • Wenn euch ein Produkt zusagt, kauft es in einer großen Packung – das ergibt weniger Verpackungsmaterial als viele kleine Probiergrößen.
  • Achtet darauf, ob Verpackungen oder die Produkte selbst unnötig stark eingefärbt/bedruckt sind (was oft der Fall ist). Vielleicht setzt ihr euch auch damit auseinander, ob nachhaltig gedruckt wird, d.h. ob beim Druck die Chemiekeule geschwungen wird oder ob der Vertreiber auf ökologisch abbaubare Farben setzt.

Was sollte ich meiden? Auf jeden Fall Firmen, die für Durchführung von Tierversuchen bekannt sind. Ebenso Firmen, die sich weigern, ein klares Statement zu geben oder die undurchsichtige Angaben geben. Vertraut besser nur auf ein klares, unterschriebenes, möglichst öffentlich zugängliches Ja/Nein-Statement sowie vertrauensvolle Siegel. Eine ziemlich einfache Regel ist: Große Firmen bzw. starke Konzerne sind bekannt für Tierversuche, Eigenmarken, die nicht weltweit expandieren, verzichten darauf (Ausnahmen ergooglen). Eine Orientierungshilfe ist also, dass die „Großen“ es sich leisten könnten, doch die „Kleinen“ sind die, die es durchziehen. Setzt insgesamt lieber auf die spezifischen Marken und natürliche Inhaltsstoffe. Auch zu diesem Punkt findet ihr unter dem gleichen Link wie oben eine nicht-tierversuchsfreie Liste.

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Hier sind meine Produkte, die von Firmen kommen, mit deren Philosophie ich nicht einverstanden bin. Für einige habe ich bereits Alternativen gefunden und brauche sie nur noch auf (meine Einstellung zum Thema Wegwerfen könnt ihr sicher ahnen;)), für andere leider noch nicht. Wie angekündigt, auch ich bin kein Vorzeigebeispiel und noch immer auf der Suche. *unvollständig

Bitte denkt nicht zuletzt daran, dass die Haut unser größtes Organ ist, das Pflege zwar dankend annimmt, aber auch enthaltene Chemie abwehren muss. Unsere Haut ist nicht undurchdringlich, wir setzen sie einer Unmenge an Stoffen aus, die zunehmenden Allergien kommen nicht von ungefähr.

Ich hoffe, ich konnte den_der einen oder anderen ermutigen, beim nächsten Einkauf nach Alternativen zu greifen, auf der Suche nach tierversuchsfreien Produzenten unterstützen und/oder das Bewusstsein schärfen, welche Auswirkungen unser täglicher Verbrauch für andere Lebewesen, ob Pflanze oder Tier, hat.

In der Hoffnung, dass euch dieser Eintrag gefiel, und voller Freude auf den nächsten Post dieser Reihe,

liebe Grüße,

eure Emma

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*1 http://www.werbaplast.com/img/produktpalette/dl-fachboeden-aus-acryl/dl-drogerieregale/medium/dl-drogerieregale-1.jpg

*2 http://www.lilligreen.de/wp-content/uploads/2010/07/dusche2.jpg ; http://www.kosmetik-ohne-tierversuche.de/?cat=10 ; https://www.ambiente-bad.de/images/categories/1.jpg (jeweils bearbeitet)

7 Gedanken zu “Blogreihe: Körperreinigung, Pflege und Make-up

  1. Welche Marke dir vielleicht auch gefallen könnte, wäre Kiko. Ich liebe die Auswahl und jedes einzelne Produkt, das ich von der italienischen Firma habe. Natürlich tierversuchsfrei. ^-^
    Und catrice (aber die gehören ja mit essence zusammen, also sind ja quasi bei dir drin). (:

    • Danke für den Tipp! In Catrice bin ich eh hoffnungslos verliebt, doch an Kiko-Geschäften bisher uninteressiert vorbei gelaufen – von deren Tierversuchsfreiheit hab ich erst vor wenigen Wochen erfahren. Wenn dann noch dein Lob der Marke kein Anreiz ist mal hineinzugehen ;). Bin gespannt!
      Liebe Grüße an dich,
      Emma

      • Ja, ist auf jeden Fall mal einen Besuch wert. Ich finde die Lidschatten ja sehr hübsch. Außerdem gibt es auch immer wieder so Rabatt-Aktionen. ^^
        Liebe Grüße
        Kathi

  2. Wow… jetzt hab ich auch wieder ein schlechtes Gewissen, ich versuche zwar auch nach deinen Gesichtspunkten zu kaufen, bin auch auf gutem Weg, aber schaffe es einfach nicht 100%ig. HIPP (auf deinen Kommentar bezogen zu den Intim-tüchlein) macht übrigens auch Tierversuche, kauf ich deshalb nicht und hab auch meiner Schwester abgeraten aber meine Nichte mag das Zeug eh nicht :-)
    Schau dir mal Heymountain an (oder suche es auf meinem Blog, hab schon paar Sachen da bestellt),. die sind auch Tierversuchsfrei und produzieren im Schwarzwald, Bio und Handarbeit und irgendwie was besonderes.
    Allerdings muss ich auch zugeben komme ich nicht mit allem von lush und Heymountain klar und war auch schon paar mal enttäuscht, aber was soll ich sagen? das ist ja irgendwie immer so, nich?
    Ach so, was ich noch sagen wollt… Druckfarbe ist immer ne Chemiekeule! Am besten möglichst wenig verpacktes kaufen, wenn das einem wichtig ist.

    Ganz liebs Grüßle
    Claudi

    • Hey Claudi,
      danke für den Heymountain-Rat, ich sehe mal rein!
      Zur Druckerfarbe: Klar, es ist immer eine ordentliche Chemieladung, ABER: Mindestens eine der dm-Marken (ich bin nicht sicher, ich denke, es war ebelin) nutzt eine spezielle Farbe zum Drucken. Diese ist zwar teurer in der Herstellung, doch deutlich schonender zur Umwelt als die herkömmlichen. Find ich eine tolle Sache:). Prinzipiell liegst du mit deinem Einwand natürlich dennoch nicht falsch!
      Ich finde, es steht außer Frage; wenn man etwas nicht verträgt, sollte das ernst genommen werden. Deshalb habe ich leider auch noch nicht für alle Produkte eine Alternative. In dem Fall heißt es Augen offen halten – dem eigenen Körper zu schaden, ist selbstverständlich keine Lösung!
      Liebe Grüße,
      Emma

      • Also ich habe jahrelang in einer sehr großen Druckfarben-Fabrik gearbeitet und das in der Entwicklung. Ebelin verwendet wenn ich das richtig weis eine Farbe die ebenfalls für Lebensmittelverpackungsdruck zugelassen ist. Unterschied ist dabei, das keine Erdölprodukte verwendet werden sondern Bindemittel (Öle) aus nachwachsenden Recoursen (schreibt mans so?) die Herstellung ist etwas schwieriger, da hier viele hygienepunkte eingehalten werden müssen, die Farben etwas schmutziger aussehen und die Haltbarkeit nicht so gut ist. Für die Umwelt ist es minimal besser, die Zusätze die da drin sind auch nicht immer top.
        Aber, natürlich ist das sicherlich besser, Erdöl wird nicht verbraucht und es ist bei Lebensmitteln einfach besser, da weniger giftiges ins Essen migrieren kann. Ob das bei Kosmetik so wichtig ist? Ja, ich denke es schadet jedenfalls nichts.

        Ich halte die Augen immer offen und freu mich über jedes neue Produkt das ich finde wie jetzt zum Beispiel das Schuppenshampoo von Alverde das wirklich sehr sehr gut ist :-)

      • Das ist schön zu lesen, dass du ein gutes Produkt gefunden hast.:)
        Zu deiner Frage: Ressourcen.
        Auch danke für deinen Beitrag zur Druckerfarbe, es ist natürlich immer super, wenn man verschiedene Blickwinkel kennt!
        Viele Grüße an dich,
        Emma

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